Brustkrebs
Brustkrebs Übersicht

Brustkrebs Übersicht

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Geschrieben von Uta Leyke
Letztes Update: 30. Mai 2024
Frau mit Brustkrebs genießt die Sonne
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Brustkrebs – auch Mammakarzinom genannt – ist weltweit eine der am häufigsten vorkommenden Krebsarten bei Frauen. Wenn Du oder eine Dir nahestehende Person diese Diagnose erhalten hast, ist das zunächst ein Schock.

Wenn Du Dich gut über die Ursachen und Symptome von Brustkrebs informierst und Dich regelmäßig untersuchen lässt, kann die Erkrankung oft frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Deswegen bietet dieser Artikel Dir einen Überblick über die wichtigsten Fakten, die Du über Brustkrebs wissen solltest. In den weiterführenden Artikeln kannst Du tiefer in verschiedene Themen einsteigen.

Anmerkung: Möchtest Du mehr über die unterschiedlichen Themen in diesem Artikel erfahren? Dann klicke auf die Links im Text für mehr Informationen.

Was ist Brustkrebs?

Um Brustkrebs besser verstehen zu können, ist es hilfreich, wenn Du zunächst den Aufbau der Brust kennenlernst. Die Brust besteht hauptsächlich aus drei Teilen:

  • Die Läppchen, die Drüsen in denen Milch produziert wird
  • Die Milchgänge, durch die Milch zu den Brustwarzen befördert wird
  • Das Bindegewebe und Fettgewebe, dass die Läppchen und Milchgänge umgibt und der Brust ihre Form gibt

Beim Brustkrebs beginnen bestimmte Zellen in der Brust unkontrolliert zu wachsen. Hauptsächlich Frauen sind von Brustkrebs betroffen. Etwa 1 von 8 Frauen wird im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkranken. Am häufigsten zeigt sich die Erkrankung bei Frauen über 50. Allerdings kann sich Brustkrebs auch bei jüngeren Frauen und Männern entwickeln. Denn auch Männer sind von Brustkrebs betroffen, auch wenn das seltener der Fall ist.

In der Schweiz werden jedes Jahr etwa 6.500 neue Brustkrebs-Diagnosen gestellt. Somit ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen in der Schweiz. Im selben Zeitraum werden in der Schweiz 50 Männer mit Brustkrebs diagnostiziert.

Die Aussichten sind besser, je früher der Krebs erkannt wird. Deswegen ist es so wichtig, sich gut über die Erkrankung und ihre möglichen Symptome zu informieren. Du solltest Deine Brüste regelmäßig selbst untersuchen. So kannst Du aktiv zur Früherkennung beitragen.

Was sind die Symptome von Brustkrebs?

Ein gutes Verständnis von Brustkrebssymptomen kann helfen, um schneller die richtige Diagnose und die jeweils passende Therapie zu erhalten. Wenn Du regelmäßig Deine Brüste nach Veränderungen abtastest, kannst Du schneller mögliche Veränderungen erkennen.

Die meisten Anzeichen von Brustkrebs bei Frauen hängen damit zusammen, wie die Brust aussieht oder sich anfühlt. Dies sind die frühen Anzeichen von Brustkrebs, auf die Du achten solltest:

  • Ein neuer Knoten oder ein geschwollener Bereich
  • Eine Veränderung von Größe oder Form der Brust
  • Ausfluss aus der Brustwarze
  • Einer Veränderung der Brustwarze, die beispielsweise gerötet, trocken, juckend, geschwollen oder eingefallen sein kann
  • Ein Knoten oder eine Schwellung in der Achselhöhle
  • Eine Veränderung in Aussehen oder Textur der Haut, zum Beispiel in Form von Schwellungen, Dellen, Ausschlägen oder Rötungen

Solltest Du oder Dein:e Partner:in eine dieser Veränderungen feststellen, ist die gynäkologische Praxis die richtige Anlaufstelle für weitere Untersuchungen. Oft ist es allerdings auch normal, dass sich die Brüste mit der Zeit verändern (durch fortschreitendes Alter, hormonelle Veränderungen oder Schwangerschaft).

Manche Veränderungen sind mehr oder weniger eindeutige Hinweise auf eine Krebserkrankung. Nehmen wir schmerzende Brüste als Beispiel.

Schmerzende Brüste können durch Hormonveränderungen oder eine Infektion auftreten. Also bei sogenannten gutartigen Veränderungen. Manche Arten von Brustkrebs – zum Beispiel der entzündliche Brustkrebs – sind jedoch in der Tat schmerzhaft.

Auch Knoten sind nicht immer ein Hinweis auf Krebs. Trotzdem solltest Du in solchen Fällen immer ärztlichen Rat einholen.

Welche Typen von Brustkrebs gibt es?

Es gibt einige Brustkrebstypen, die sich durch das Vorhandensein bestimmter sogenannter Rezeptoren auf den Krebszellen unterscheiden. Ausgehend von den Rezeptoren lässt sich Brustkrebs in vier Gruppen unterteilen, und zwar:

  • Luminal A-ähnlicher Brustkrebs
  • Luminal B-ähnlicher Brustkrebs
  • Nicht-luminal HER-2-positiver Brustkrebs
  • Triple-negativer Brustkrebs

Jede dieser Brustkrebsarten hat spezielle Eigenschaften und benötigt spezifische Behandlungsstrategien. Näheres zu den unterschiedlichen Behandlungsmethoden erfährst Du im Artikel zu Brustkrebsarten.

Was sind Ursachen und Risikofaktoren bei Brustkrebs?

Wusstest Du, dass sich die Ursachen von Brustkrebs nicht vollständig wissenschaftlich erklären lassen?. Daher ist es oft schwierig vorherzusagen, wer davon betroffen sein wird oder wie groß genau das Brustkrebsrisiko im Einzelfall ist. Es gibt allerdings einige Faktoren, die das Risiko für Brustkrebs im Laufe des Lebens erhöhen können. Zu den Risikofaktoren für Brustkrebs gehören:

  • Alter: Die meisten Fälle von Brustkrebs treten bei Frauen über 50 auf.
  • Familiäre Belastung: Bestimmte erbliche Gene können das Brustkrebsrisiko erhöhen. Dazu gehören bisher bekannte Mutationen der BRCA1-, BRCA2-, TP53- und CHEK2-Gene.
  • Persönliche Erfahrungen mit Brustkrebs oder Knoten in der Brust
  • Straffes Brustgewebe
  • Einnahme von Hormonen
  • Übergewicht
  • Ein inaktiver Lebensstil
  • Alkoholkonsum
  • Belastung durch Strahlung

Viele dieser Faktoren lassen sich nicht kontrollieren. Auf einige kannst Du jedoch proaktiv Einfluss nehmen, um das Brustkrebsrisiko zu verringern.

Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Brustkrebs zu diagnostizieren. Zu den bildgebenden Verfahren gehören:

  • Die Mammographie, ein Röntgenbild der Brust
  • Der Ultraschall, mit dem sich durch Schallwellen ein Abbild der Brust erstellen lässt
  • Eine MRT-Untersuchung, eine Untersuchung mit Magnetfeldern

Außerdem kann durch eine Biopsie, bei der Gewebe- oder Flüssigkeitsproben der Brust entnommen werden, das Gewebe unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht werden.

Bei der Diagnose von Brustkrebs muss auch das Stadium des Krebs bestimmt – also die Ausbreitung. So kann das Behandlungsteam einen passenden und wirksamen Therapieplan entwickeln.

Nähere Informationen findest Du im detaillierten Artikel zur Diagnose von Brustkrebs.

Wie kann man Brustkrebs behandeln?

Die Behandlung von Brustkrebs hängt von der Art des Brustkrebs ab, und davon, wie groß er ist bzw. wie er sich ausgebreitet hat. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • Operative Entfernung des Mammakarzinoms und/oder der ganzen Brust
  • Chemotherapie, bei der Krebszellen mit bestimmten Medikamenten behandelt werden
  • Hormontherapie, bei der Krebszellen durch das Blockieren von Hormonrezeptoren am Wachstum gehindert werden
  • Immuntherapie, bei der das Immunsystem gestärkt wird, um die Krebszellen zu bekämpfen
  • Strahlentherapie bei der Krebszellen gezielt mit energiereicher Strahlung behandelt werden

Brustkrebs wird in der Regel von einem medizinischen Team behandelt. Verschiedene Expertinnen und Experten spezialisieren sich hierbei auf bestimmte Bereiche der Brust-Onkologie und arbeiten zusammen. So kann die bestmögliche Behandlung garantiert werden, bei der die Krebszellen auf mehrere Arten behandelt werden.

Klicke auf den Artikel zur Behandlung von Brustkrebs für eine ausführlichere Übersicht zu den einzelnen Behandlungen.

Tipps für das Leben mit Brustkrebs

Brustkrebs hat nicht nur körperliche Symptome. Er kann sich auch stark auf Deine emotionale und psychische Gesundheit auswirken. Es gibt jedoch Möglichkeiten, mit den Effekten der Diagnose auf Dein Wohlbefinden umzugehen.

Mit verlässlichen Informationen kannst Du Dir ein gutes Bild von Deiner persönlichen Situation verschaffen. Außerdem ist es wichtig, dass Du Dich gut unterstützt fühlst. Mit diesen Tipps kannst Du besser mit einer Brustkrebs-Erkrankung umgehen:

  • Sprich mit Deiner Familie und Deinen Freundinnen und Freunden
  • Sprich mit anderen Personen, die eine ähnliche Situation durchleben. Hierfür gibt es viele Selbsthilfegruppen
  • Sprich mit professionellen Therapeuten- oder Krebsberaterteams, die Dich in Deiner Situation unterstützen können.
  • Finde Zeit für Dich selbst
  • Informiere Dich so gut es geht über Deine Erkrankung und mögliche Behandlungsoptionen

Beim Brustkrebs – wie auch bei anderen Krebsarten – können Nebenwirkungen während der Behandlung auftreten. Bei vielen Betroffenen von Krebs kommt es zu Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Gedächtnisproblemen. Diesen Symptomen kann vor allem durch körperliche Betätigung entgegengewirkt werden. Außerdem solltest Du Dir nach einer Behandlung genügend Zeit zur Erholung nehmen.

Durch die Brustkrebs-Therapie kann sich Dein Körper auf bestimmte Arten verändern. Es kann schwierig sein, mit diesen Veränderungen umzugehen. Deswegen solltest Du diese Veränderung mit anderen besprechen und Dich über individuelle Optionen informieren. Zu den häufigsten körperlichen Veränderungen bei der Behandlung von Brustkrebs gehören:

  • Verfrühte Menopause
  • Narben
  • Wiederaufbau der Brust bzw. eine Prothese nach einer Brustentfernung
  • Weniger Lust auf Sex

Zusammenfassung

Brustkrebs ist eine komplexe Erkrankung. Es gibt unterschiedliche Unterarten, Methoden zur Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten. Um die Erkrankung besser zu verstehen und mit ihr umzugehen, solltest Du Dich mit zuverlässigen und genauen Informationen ausstatten.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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Geschrieben von Uta Leyke
Medizinischer Autor
Uta Leyke-Heß ist Diplom-Betriebswirtin mit einem starken Fokus auf das Gesundheitswesen. Seit 2015 unterstützt sie verschiedene medizinische Webseiten mit der Erstellung von qualitativ hochwertigem, aber laienverständlichen Content mit Hilfe des von ihr aufgebauten Teams von qualifizierten externen Autorinnen und Autoren.
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